Daneben ist bereits schon einiges auf den Weg gebracht: So fördere die Landesregierung seit Herbst 2021 die Gutenberg Post COVID-Studie der Universitätsmedizin Mainz zur Untersuchung der Auswirkungen und Spätfolgen einer SARS-CoV-2- Infektion. Darüber hinaus begrüße Rheinland-Pfalz, dass Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach angekündigt hat, Post-Covid-Patientinnen und Patienten mit mehr Informationen zu unterstützen und ihre Versorgung durch Investitionen in die Forschung zu verbessern. Der Bund habe einen Arbeitsstab eingerichtet, mit dem Ziel, ein bundesweites Netzwerk an Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen aufzubauen. Zudem sollen bis Ende des Jahres in einer Richtlinie Regelungen für eine interdisziplinäre, koordinierte Versorgung von Post-Covid-Patienten beschlossen werden, so Stich.
„Das alles reicht aber noch nicht bzw. dauert noch eine ganze Zeit lang. Viele Menschen leiden jetzt unter massiven körperlichen Symptomen, sind in ihrem Alltag stark eingeschränkt und finden oft keine oder nur schwer Hilfe. Dem wollen wir aktiv entgegentreten. Der Runde Tisch soll dazu beitragen, dass sich alle Akteurinnen und Akteure aus dem Gesundheitsbereich effizient miteinander vernetzen und sich regelmäßig austauschen, um so greifbare Hilfsangebote schaffen zu können. Die Situation der Betroffenen in Rheinland-Pfalz muss verbessert werden. Dabei mitgedacht werden natürlich auch die Themen ME/CFS und Post Vac “, sagte Daniel Stich weiter.
Zudem wurde verabredet, wichtige und zielführende Informationen für die Hilfesuchenden und ihre Angehörigen über eine zentrale Internetseite zu bündeln und zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig soll weiterhin gelten, dass die Hausärztinnen und Hausärzte als erste Ansprechpartner für die Betroffenen bereitstehen und dafür in der grundlegenden Diagnostik unterstützt werden. Alle Teilnehmenden des Rundes Tisches Post-Covid sind sich einig, dass die Patientinnen und Patienten auf ihrer Suche nach Hilfsangeboten an die Hand genommen werden müssen, und dass das Herumirren der Betroffenen im System ein Ende haben muss. Abschließend wurde noch der nächste Runde Tisch wurde für in etwa sechs Wochen verabredet.
Hintergrundinformationen
Als „Post-Covid-Syndrom“ werden Beschwerden bezeichnet, die länger als zwölf Wochen nach einer SARS-CoV-2 Infektion vorhanden sind und auf keine andere Ursache zurückzuführen sind. Gemeinsam ist den meisten von Long-/Post-Covid-Syndrom Betroffenen, dass Symptome oder Beschwerden bestehen, die eine behandlungswürdige Einschränkung der Alltagsfunktion und Lebensqualität bewirken und einen negativen Einfluss auf Sozial- und / oder Arbeitsleben haben. Aufgrund des facettenreichen Beschwerdebildes bleibt Post-Covid eine Ausschlussdiagnose, die einen entsprechenden diagnostischen Aufwand impliziert.