Der Martha-Saalfeld-Förderpreis ist nach der Pfälzer Lyrikerin und Erzählerin Martha Saalfeld benannt (geboren 1898 in Landau, gestorben 1976 in Bad Bergzabern.) Das Land vergibt ihn seit 1994, um Autorinnen und Autoren bei der Fertigstellung eines noch nicht abgeschlossenen literarischen Projekts zu unterstützen. Bewerben können sich Autorinnen und Autoren, die in Rheinland-Pfalz geboren worden sind oder hier leben oder die dem kulturellen Leben in besonderer Weise verbunden sind. Die Bewerberinnen und Bewerber mussten einen Auszug aus ihrem Manuskript nebst einem Exposé einreichen.
Ausgewählt hatte die Preisträgerinnen und Preisträger eine Jury, der diesmal die Autorin und Martha-Saalfeld-Förderpreisträgerin des Jahres 2011 Dr. Barbara Ellermeier (Dausenau/Lahn), die Literaturwissenschaftlerin Dr. Anja Ohmer, Leiterin des Zentrums für Kultur- und Wissensdialog am Campus Landau der Universität Koblenz-Landau, der Literaturkritiker und Kulturjournalist Alexander Wasner (Mainz) und der Literaturreferent des Landes, Michael Au, angehörten.
Neu ist, dass die Bewerbungen in diesem Jahr erstmals Gegenstand einer germanistischen und literaturwissenschaftlichen Lehrveranstaltung der Universität Koblenz-Landau waren. Gemeinsam mit der vom Land eingesetzten Fachjury haben Studierende nach intensiver Beschäftigung mit den eingereichten Texten eine Shortlist zusammengestellt. Aus dieser wählte die Fachjury dann die vier Preisträgerinnen und Preisträger aus.
Myriam Keil wurde 1978 in Pirmasens geboren und wuchs in der Pfalz auf. Seit 2002 lebt sie in Hamburg. Sie hat Lyrik, Erzählungen und einen Jugendroman veröffentlicht. Daneben erscheinen ihre Arbeiten in Anthologien, Zeitungen und Rundfunkbeiträgen. Für ihre Texte hat sie bereits mehrere Literaturpreise und Stipendien erhalten. Den Martha-Saalfeld-Förderpreis 2014 erhält sie für einen in Arbeit befindlichen Band mit Kurzgeschichten.
Kristina Nenninger wurde 1975 in Lahr (Schwarzwald) geboren. Das Studium der Literaturwissenschaften, der Germanistik und der Kunstgeschichte führte sie nach Mainz. Ihre Prosaarbeiten und szenischen Texte haben ihr Stipendien und Einladungen zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens und zu den Autorentagen am Wiener Burgtheater eingetragen. Den Martha-Saalfeld-Förderpreis 2014 erhält sie für die Übertragung antiker Stoffe (Medea, Elektra und Herostrat) in unsere Zeit.
Emil Fadel ist 22 Jahre alt, stammt aus dem Donnersbergkreis und lebt in Mainz. Er ist Organisator der Mainzer Lesungsreihe „Textbühne“ und Autor des Literatur-Blogs „Octopus-Magazin“. Den Martha-Saalfeld-Förderpreis 2014 erhält er für die Arbeit an einem Roman mit dem vorläufigen Titel „Schnittblumen machen mich traurig“ über die Suche eines jungen Träumers nach sich selbst.
Philipp Herold wurde vor 23 Jahren in Heidelberg geboren, wo er auch aufgewachsen ist. Seit drei Jahren lebt er in Koblenz; an der dortigen Universität studiert er Kulturwissenschaft. Er gehört bundesweit zu den wichtigen Poetry Slammern und hat in den vergangenen Jahren mehr als 400 Auftritte in Deutschland und der Schweiz absolviert und etliche Preise eingeheimst. Er ist Herausgeber einer Anthologie mit Texten junger deutscher Slam Poeten. Den Martha-Saalfeld-Förderpreis erhält er für die Arbeit an einem Band mit Slamtexten, Kurzgedichten und Zeichnungen.
Kulturstaatssekretär Walter Schumacher und Professor Dr. Ralf Schulz, Vizepräsident der Universität Koblenz-Landau, werden die Preisträgerinnen und Preisträger bei einer öffentlichen Feierstunde am Mittwoch, 23. Juli 2014, 19 Uhr, im Audimax der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, auszeichnen. Interessierte sind herzlich zur Preisverleihung eingeladen.