„Das Land hat mit seiner Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte Durchlässigkeit und echte Aufstiegschancen geschaffen und damit die duale Ausbildung und das Studium auf Augenhöhe gestellt. Wir ermöglichen Zu- und Übergänge zwischen akademischer und beruflicher Bildung, haben Hürden abgebaut und bieten damit Chancengerechtigkeit. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des steigenden Fachkräftebedarfs ist das ein wichtiger Schritt, um die Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu sichern“, betonte Wissenschaftsminister Konrad Wolf. „Den Menschen werden attraktive Perspektiven eröffnet und das weit sichtbar über die Landesgrenzen hinaus.
Rheinland-Pfalz hatte bereits 1996 als eines der ersten Bundesländer Zugangsregelungen für beruflich Qualifizierte gesetzlich verankert und seine Hochschulen für Studierende ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung geöffnet. Das Land geht mit seinen Zugangsregelungen auch deutlich über den von der Kultusministerkonferenz gesetzten Rahmen hinaus und nimmt damit bundesweit eine Vorreiterrolle ein.
Der Hochschulzugang kann in Deutschland seit rund zehn Jahren durch Berufserfahrung ermöglicht werden. 2017 studierten so viele Menschen ohne Abitur wie noch nie an einer deutschen Hochschule. Mit aktuell rund 60.000 Personen hat sich die Zahl in den vergangenen zehn Jahren vervierfacht. Zu diesem Ergebnis kommen aktuelle Berechnungen des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Zugrunde gelegt wurden die Zahlen des Berichtsjahres 2017. Auch bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern ohne Abitur ist die Tendenz steigend. Aktuell liegt deren Anteil in Deutschland bei 2,9 Prozent, in Rheinland-Pfalz bei 3,45 Prozent. Mit rund 14.600 Personen bundesweit entspricht dies ebenfalls einem neuen Höchststand (776 in Rheinland-Pfalz).